Haus 22

Haus 22

Schmehausen Hausnummer 22, in der Kirchspielgemeinde Uentrop- Haaren- Schmehausen, im September 1984

Informanten: Frau Jule Stoltefuß gt. Hülsmann, Hilde Flecke geb. Klute

Hausstelle: Ferienfahrt Verein Hamm, bzw. Bibelkreisheim Hamm, Im Volksmund bekannt unter: Landheim Schmehausen und später Friedrich Wilhelm Stift

Haus Nr.: 22

Standort: 1984 unverändert

Flurbezeichnung: In der Heide, Flur: 4

Am südlichen Ufer des s. Zt. Wendebeckens des Lippe-­ Seiten- Kanals, später Hamm- Dattel-Kanal genannt. Gegenüber der ehem. Hausstelle Greine gt. Pferdekämpen, Hsnr. 16. Etwa 600m östlich der letzten Kanalbrücke in Schmehausen.

Beschreibung: Ein Flachdachgebäude in 0/VJ-Richtung. Vorn, Nordseite, 1-geschossig in Ziegelfachwerk, der Tagesraum. Hinten 2-gesch. massiv, Wohn-, Wirtschafts und Schlafräume.

Hofgelände und Hauseingänge an der Ostseite des unter­kellerten Wohn- und Wirtschaftsgebäudes. Nach 1945 wurden an der südlichen Grundstücksgrenze weitere Unterstellgebäude errichtet.

Zufahrt: Vor dem Bau des VEW-Kraftwerkes „Westfalen“ verlief der Zufahrtsweg an der östlichen Seite des Kanal­wendebeckens vorbei. Heute, von der Straße von Schmehausen nach Welver ­Eilmsen, an der Südseite des Kanals und zwar zum hin­teren Grundstück der Hausstelle.

Größe: In ha des Hausgrundstückes 194o= 41 ar, 40qm

Sonstiges: Bibelkreisheim Hamm = Bibelkreis für höhere Schüler. Am 1.April 1933 wurde hier ein freiw. Arbeitsdienst für Mädchen, auf Initiative von Sabine Hesselbach vom Evgl. Bibelkreis Hamm, ins Leben gerufen und zwar zur beruflichen Eingliederung von arbeitslosen Jugendli­chen. (vgl. Zeitung  WAK vom 21.1.1984). Nur wenige Monate nach der Gründung wurde der Arbeits­dienst durch die damalige Regierung verstaatlicht. Im Dezember 1933 siedelten die Mädchen (später Arbeits­maiden genannt) vom Schmehausen Heim, das eigentlich für Familien- und andere Freizeiten gebaut worden war, in das Heessener Schloß über.

War vorher ein Herr Jasper, die Familie wohnte später bei Christian Stricker in Uentrop, Hsnr. 101, letzter Hausmeister im Heim gewesen, so übernahm Ende 1933 Familie Klute aus Herne stammend, die Bewirtschaftung des Heimes. Es wurde als Ausflugslokal betrieben. Jeden Sonntag und Mittwoch kam ein Passagierschiffen mit dem Namen Westfalen oder Christine mit Gästen von Hamm. Der Eigentümer der Schiffe war ein Herr Josef Landau.  Neben Kaffee und Kuchen gab es alkoholfreie Getränke. Vereine und Gesellschaften kamen bis hier und wander­ten durch den Wald – von Vinck´sche Holz – bis zur Gaststätte Schlotmann, Eilmsen, um abends wieder mit dem Schiff zurück zu fahren. Paddelboote gaben sich hier ein Stelldichein; Kahnfahrten mit Booten waren möglich. Klute vermietete auch Fremdenzimmer mit Pension. Viele Übernachtungen von Monteuren gab es während der Bauzeit der Autobahn; Einweihung in Schmehausen 1938. 1938 dienten die Räumlichkeiten als Auffanglager für

Sudetendeutsche Flüchtlinge. 1939 baute Familie Heinrich Klute in Haaren an der damaligen Kreisstraße, heute Lippestraße ein Eigen­heim. In den Gebäuden in Schmehausen erhielten ab Kriegsbe­ginn 1939 zunächst deutsche Flüchtlinge Unterkunft. Später wurde das Heim mit Kriegsgefangenen belegt. Erst waren es West- danach Osteuropäer. Das Gefangenenlager fand dann auf dem Saal der Gast­wirtschaft Kohlhase in Schmehausen eine neue Bleibe.

Als Lager diente das Heimgebäude am Kanal der Arznei­mittelfirma Renninghoff & Mager bis zum Kriegsende. Nach 1945 übernahm, das Friedrich-Wilhelm-Stift Hamm die Gebäude und belegte es als Kinderheim; Kriegs­waisen ua.. Unter dem 4. Nov. 1981 erwarb das Grundstück von 41 ar, 40 qm, die VEW-Dortmund; Abbruch der Gebäude im Sommer 1987(Siehe Zeitung WAK vom 8.1.1988) Überschrift Zeitung WAK Hamm 27 Nov. 1985: Heute beginnt der Umzug des Kinderheimes von Schmehausen in die Mark, Feuerdornstr. 2 – 8 Architekt Hans Scheutzel

Stiftungsvorsitzender, Pfarrer Hugo Heimleiter, Kurt von Engelhard mit Frau Gisela. Im Jan. 1986 = 40 jähr. Bestehen dieser Einrichtung Neubaukosten 2,5 Mio. DM.

Stadtarchiv Hamm, Akte Amt Rhynern, Nr. 583 danach 1822, Schmehausen, Hsnr. 22

Besitzer: An Gebäuden: Wohnhaus? Wo hat es gestanden? Bewohner: Heitkemper oder Bussmann

Stiftungsvorsitzender, Pfarrer Hugo; Heimleiter, Kurt von Engelhard mit Frau Gisela

Im Jan. 1986 = 40 jähr. Bestehen dieser Einrichtung Neubaukosten 2,5 Mio. DM

Stadtarchiv Hamm, Akte Amt Rhynern, Nr. 583 danach 1822, Schmehausen, Hsnr. 22

Besitzer: An Gebäuden: Wohnhaus? Wo hat es gestanden? Bewohner: Heitkemper oder Bussmann.